Glossar

Begriffe

 

behindert werden…

Unsere Gesellschaft ist nicht für alle Menschen gleich barrierefrei, manche Menschen werden durch die Gesellschaft behindert. Das kann dadurch geschehen, dass es keinen Fahrstuhl gibt oder dass etwas in zu kleiner Schrift geschrieben steht.
Wir finden es wichtig, zu sagen, dass etwas mit der Gesellschaft nicht stimmt und nicht mit den Menschen, die in ihr leben.
Das Problem ist nicht der Rollstuhl, sondern die fehlende Rampe. Das Problem ist nicht die Lernschwierigkeit, sondern die mangelnde Förderung. Wir sind alle verschieden und das sollte für niemanden ein Nachteil sein – auch nicht für queere Jugendliche.
Wir wissen, dass viele Dinge im Alltag zu Barrieren werden können. Um wenigstens eine aus dem Weg zu räumen, sind unsere Räume rollstuhlgerecht und haben wir einen Fahrstuhl – also herzlich willkommen.

bisexuell / multisexuell / pansexuell…

Wenn du mit deiner besten Freundin geknutscht hast, und eigentlich auch für einen Jungen aus deiner Klasse schwärmst, bist du vielleicht erst mal verwirrt. Bist du deswegen bisexuell? Oder lesbisch? Oder doch hetero? Welches Geschlecht du toll findest, kann immer mal wieder anders sein. Nimm dir ruhig die Freiheit, um Verschiedenes auszuprobieren, Du hast die Möglichkeit mit uns darüber zu sprechen. Wir sind ein Ort an dem deine Fragen einen Platz haben, ob in der Gruppe oder in einem Beratungsgespräch mit einer_einem von uns.

Vielleicht hast du auch schon mal etwas von pan- oder multisexuell gehört. Es gibt mehr als zwei Geschlechter (männlich/weiblich). Deshalb bezeichnen sich viele queere Menschen als pan- (griechisch: alles) oder multi- (latein: viele) sexuell. Das bedeutet also, dass sie Frauen, Männer, Inter*menschen, Trans*menschen, Genderqueers sexuell spannend finden.

Egal, wie du dich selbst bezeichnen würdest – in der Young and Queer – Gruppe bist du immer gleichermaßen willkommen!

Diskriminerung

…Text folgt in Kürze 

genderqueer...

‚Gender’ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie das „gefühlte Geschlecht“. Genderqueers lehnen Schubladen wie männlich / weiblich / hetero / homo ab und bewegen sich zwischen, neben, unter und über ihnen. Das ist nicht immer so einfach, denn oft erwarten die Menschen um uns herum, dass wir uns in eine dieser Schubladen einordnen. Wir unterstützen dich! Wenn Du Fragen hast, dann komm vorbei.

Über genderqueer-Sein könnt ihr in unserer Beratung oder mit anderen in der Young&Queer Gruppe sprechen.

heterosexuell…?

Heterosexuelle Mädchen verlieben sich in Jungs. Manche empfinden auch viel für andere Mädchen. Dann taucht oft die Frage auf: bin ich jetzt gerade bisexuell oder lesbisch oder hetero?
Heterosexuelle Frauen stehen auf Männer und andersrum.

Heterosexuelle Trans*Jungs begehren Mädchen – heterosexuelle Trans*Mädchen mögen Jungs am liebsten. Denn ob du dich als Junge, als Mädchen, als inter* oder als geschlechts-uneindeutiger Transgender fühlst, hat nichts damit zu tun, auf wen du stehst.
Viele sagen: „Ich bin normal“ statt „ich bin hetero“. Aber jede sexuelle Orientierung ist normal. Wir finden auch, dass die sexuelle Orientierung nichts sein muss, was für immer so bleibt, denn sie kann sich im Laufe eines Lebens auch verändern.

Bei Young and Queer sind heterosexuelle junge Menschen sehr herzlich willkommen – in unserer Beratung und in der Young & Queer-Gruppe!

homosexuell...

Viele Jugendliche sagen: „Ich bin homo“ und meinen damit meist lesbisch oder schwul oder verliebt in Trans*-Menschen zu sein.
Manche sagen auch frauenliebend und männerliebend. Inter*- und Trans*-Menschen können natürlich auch homo sein: sie können schwul, lesbisch und auch inter*- und trans*liebend sein.

„Du Homo!“ ist leider auch ein Schimpfwort. Das ist dann Diskriminierung und kann als fiese Beleidigung gemeint sein.

Dabei finden wir Homo-Sein echt super! Alle jungen Homos sind bei uns herzlich willkommen – in unserer Beratung und in der Young & Queer Gruppe!

inter*...

Intergeschlechtliche Menschen sind Personen, die medizinisch als „geschlechtlich uneindeutig“ gelten. Manche bezeichnen sich auch als Intersexuelle oder Hermaphroditen. Der Begriff „Zwitter“ wird auch als Schimpfwort benutzt – also sollten den Begriff nur intergeschlechtliche Menschen für sich benutzen, wenn sie das möchten. Manche Menschen wissen schon als Kind, dass sie inter* sind. Andere erfahren es erst in der Pubertät oder als Erwachsene. Intergeschlechtliche Jugendliche finden zum Beispiel Jungs richtig sexy, Mädchen toll und/oder Trans* und Inter*Jugendliche ganz wunderbar.

Viele intergeschlechtliche Menschen werde gezwungen ein Geschlecht (Frau oder Mann) anzunehmen. Es wäre besser, jeder Mensch könnte sich frei entscheiden, ob sie_er als Frau, Mann oder als zwischengeschlechtlich leben will. Diese Forderung kommt aus der Inter* Community, beispielsweise von TransInterQueer aus Berlin und IVIM (Internationale Vereinigung intergeschlechtlicher Menschen).

Bei allen deinen Fragen rund um inter* sind wir für dich da – wie du uns erreichst, erfährst du unter Kontakt.

In der Young & Queer Gruppe und in der Young & Queer Beratung sind junge Inter* sehr herzlich willkommen!

lesbisch...

Lesbisch-Sein heißt sich in Mädchen* oder Frauen* zu verlieben und selber auch ein Mädchen* oder eine Frau* zu sein. Das waren jetzt ziemlich viele Sternchen – sie sollen alle die ansprechen, die vielleicht nicht immer ein Mädchen oder eine Frau waren oder sich nicht für nur ein Geschlecht entscheiden wollen. Lesbisch-Sein ist eine sexuelle Orientierung, also ein „ich stehe auf Mädchen*/Frauen*“. Lesbische junge Menschen sind bei uns herzlich eingeladen – in unserer Beratung und der Young & Queer Gruppe. Auch wenn du dir noch nicht so sicher bist, ob du lesbisch bist.

Migrationsgeschichte… Migrationserfahrung…

Manche Jugendlichen haben in ihrer Familie eine Migrationsgeschichte. Das heißt ihre Eltern oder Großeltern sind irgendwann nach Deutschland gezogen. Andere sind selber mit oder ohne ihre Herkunftsfamilie aus einem anderen Land hierhergekommen.
Manche jungen Leute mit Migrationsgeschichte erleben Rassismus in ihrem Alltag. Bei Young&Queer wollen wir keinen Rassismus! Wir wollen ein Raum sein, in dem wir uns nicht gegenseitig diskriminieren und verletzen.
Bei allen deinen Fragen sind wir für dich da – in der Young & Queer Beratung und der Young & Queer-Gruppe. Wie du uns erreichst, erfährst du unter Kontakt.
Wir bei Young & Queer freuen uns auf euch – ob mit oder ohne Migrationserfahrung!

Person of Color (PoC)…

PoC ist eine selbst gewählte und selbstbestärkende Bezeichnung für Menschen, die Rassismus erfahren. Die Idee hinter dem Begriff ist folgende: gemeinsam kämpfen, gegen das was uns betrifft, nämlich Rassismus. Im Zuge der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung kamen verschiedene Menschengruppen zusammen, um mit vereinten Kräften genau das zu tun. Aus dem PoC-Begriff hat sich auch die Bezeichnung Queers of Color abgeleitet. Damit sind, genau wie bei PoC, Menschen gemeint, die Queer sind und Rassismus erfahren – du bist bei Young & Queer herzlich eingeladen – in unserer Beratung und in der Young & Queer-Gruppe!

queer…

Wenn ein Transjunge mit einem Mädchen flirtet, sind sie dann automatisch hetero?  Oder queer? Und was sind eigentlich schwule Mädchen?
Was queer genau bedeutet, ist schwer zu sagen. Und genau das ist so gewollt. Manche sagen: Ich bin queer anstelle von lesbisch, schwul, bi, inter* oder trans*. Manche fassen den Begriff ganz weit, so dass auch Heteros queer sein können. Denn es geht immer darum, klar zu machen, dass es „normal“ nicht gibt. Queer ist für viele Menschen eine soziale Bewegung oder Subkultur. Queer bedeutet: sich wehren gegen Normal-Sein-Müssen, also gesellschaftliche Standards. Normen schließen immer viele Leute aus, die anders als die Norm sind, aussehen, leben und lieben. Young & Queer bedeutet: jung sein und irgendwie (ein bisschen) anders sein als die Norm – und das ist einfach total gut! Du bist bei Young & Queer herzlich eingeladen – in unserer Beratung und in der Young & Queer-Gruppe!

schwul…

Schwul-Sein heißt, sich in Jungs* oder Männer* zu verlieben und selber auch ein Junge* oder Mann* zu sein. Das waren jetzt ziemlich viele Sternchen – sie sollen alle die ansprechen die vielleicht nicht immer ein Junge* oder Mann* waren oder sich nicht für nur ein Geschlecht entscheiden wollen. Schwul-Sein ist eine sexuelle Orientierung und bedeutet „auf Jungs*/Männer* stehen“. Bei uns sind auf jeden Fall alle schwulen Trans*und Inter* Jungs* ganz herzlich zum Vorbeikommen und Mitmachen eingeladen, zur Young & Queer Gruppe und in unsere Beratung.

trans*…

Trans* steht für Transidentität und/oder Transgender. Gender kommt aus dem Englischen und meint das gefühlte Geschlecht. Das biologische Geschlecht wiederum wird als „sex“ bezeichnet. Weil das Wort „Geschlecht“ im Deutschen diese Unterscheidung nicht eindeutig zulässt, wird auf die englischen Begriffe zurückgegriffen.

Für viele trans* Menschen stimmen sex und gender nicht überein. Das wird manchmal als „sich im falschen Körper fühlen“ beschrieben. Für manche ist dieses Gefühl so stark, dass sie sich Operationen unterziehen, um biologisch von einer Frau zum Mann zu werden oder umgekehrt. Manche wollen auch ihren Geschlechtseintrag im Pass (Personenstandsänderung) und ihren Namen (Vornamensänderung) offiziell ändern.
Wenn eine Person früher als Mädchen gelebt hat, sich das aber nicht mehr passend und gut anfühlt und er jetzt als Junge lebt, ist er ein Transjunge. Wenn andersherum eine Person früher als Junge gelebt hat, sich aber als Mädchen fühlt, ist sie ein Transmädchen.

Für viele Trans* Menschen wiederum ist das biologische Geschlecht nicht so wichtig, sie fühlen sich vielleicht mal als Mädchen, mal als Junge, mal als beides oder mal als weder noch. Geschlecht ist also veränderbar.

Bei allen deinen Fragen rund um trans* sind wir für dich da – wie du uns erreichst, erfährst du unter Kontakt. Oder komm doch zur Young & Queer Gruppe oder zu uns in die Beratung!

weiß…

Weiße Menschen erleben keinen Rassismus. Weiße werden nicht aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihres Namens rassistisch diskriminiert. Weiße haben Vorteile davon, dass andere unter Rassismus leiden – weiße Menschen haben es beispielsweise leichter eine Wohnung zu mieten oder einen Job zu bekommen als People of Color. Meistens ist das weißen Menschen nicht klar, es wird als normal empfunden. Diese Vorteile sind auch da wenn Weiße das nicht wollen.

Viele weiße Jugendliche wollen nicht rassistisch sein – aber sie sagen manchmal etwas, was Jugendlichen, die Rassismus erleben, weh tut. In der Schule gibt es oft im Unterricht nur Texte von weißen Autoren (und seltener Autor_innen). Das heißt, Texte von Menschen mit Rassismuserfahrungen werden in der Schule wenig gelesen. Oft sind auch fast alle Lehrer_innen weiß. Wir fänden es besser, wenn es mehr nicht-weiße Lehrer_innen, Politiker_innen, Chef_innen, Beamt_innen gäbe.

Wir wollen bei Young & Queer die Geschichten von Queers of Color zum Thema machen. Wir wollen außerdem mehr darüber erfahren, was weiße Jugendliche gegen Rassismus tun können. Wir wollen darüber sprechen, wie weiße Queers vermeiden können, dass sie andere rassistisch diskriminieren.

Buchtipp:
Noah Sow: Deutschland Schwarz weiß – Der alltägliche Rassismus

Die Lesbenberatung Berlin wird gefördert von

Die Grafik zeigt das Logo der Logo der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
Skip to content